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Amalathas «Thas» Masilamani, Officemitarbeiter im Ampersand

Als Gast nimmt man sie meist nicht wahr, die Mitarbeiter des «rückwertigen Dienst». Dabei sind sie unverzichtbar für den reibungslosen Ablauf, Sauberkeit und Ordnung in den verschiedenen Betrieben. Höchste Zeit also, eines dieser «Heinzelmännchen» ins Scheinwerferlicht zu rücken.
Amalathas «Thas» Masilamani, Officemitarbeiter im Ampersand

«Putzmunter» ist ein interessantes Wort: es steht für «Lebhaftigkeit und gute Laune und ist eine Kombination aus «munter» und «putzen». Wie das zusammengeht ist mir schleierhaft, doch wenn es einer weiss, dann ist es Amalathas. Ich treffe mich mit «Thas» - wie er liebevoll im Team genannt wird - an seinem Arbeitsort, dem Grillrestaurant Ampersand in Luzern, zum Gespräch. In Deutsch, Englisch und manchmal auch mit Händen und Füssen. Aber immer mit einem Lachen im Gesicht.

Hallo Thas, schön, dass ich dir für beilage.ch einige Fragen stellen darf, vielen Dank. Erzähl mal, was ist deine Aufgabe im Ampersand?
Ich helfe bei der täglichen Reinigung des Restaurants, doch meistens bin ich im Office und kümmere mich um das schmutzige Geschirr, Töpfe und Pfannen. Und wenn ich Zeit habe, unterstütze ich die Jungs in der Küche, rüste Gemüse, Salat oder portioniere Fleisch.

Das tönt einfach, ist aber sehr wichtig und auch anstrengend. Warum bist du dennoch immer so gut gelaunt?
Ich bin eine Frohnatur (lacht übers ganze Gesicht) und vor allem bin ich glücklich, hier im Ampersand arbeiten zu dürfen. Vielleicht aber liegt es aber auch an meinem Morgenritual.

Das tönt spannend, erzähl doch mal.
Ich stehe immer um 6.00 Uhr auf und als erstes trinke ich eine Tasse Bepa Tee, ein Grüntee aus meiner Heimat. Den kaufe ich im Sri Lanka Shop, der sich im gleichen Gebäude befindet wie unsere Wohnung.

Du sprichst es an, deine Heimat ist Sri Lanka. Wann bist du in die Schweiz gekommen?
Ich habe in meiner Heimatstadt Jaffna als Bauer und Fischer gearbeitet. Im politischen Konflikt habe ich meinen Vater und einen meiner Söhne verloren und bin 2009 aufgebrochen. Die Schweiz hat mir Asyl gewährt, meine Frau Marysulodini und mein Sohn Tharsen konnten vor drei Jahren endlich nachkommen.

Wie war es, in Luzern Fuss zu fassen?
Es war nicht einfach, alleine, ohne Familie. Doch in der Schweiz, auch in Luzern, leben viele Landsleute, die Unterstützung in der Community ist gross und hilfreich. Als ich dann die Arbeitsbewilligung erhalten habe, war das für mich eine wunderbare Sache. Seither habe ich – mit einer kurzen Ausnahme - immer in Restaurants und Hotels gearbeitet.

Was unternimmst du in deiner Freizeit?
Ich verbringe die Zeit mit meiner Familie und mit Freunden. Wir reisen auch, in der Schweiz und in Europa, um Freunde zu besuchen. Oder wir treffen uns, kochen und essen zusammen, manchmal gehen wir auch in ein indisches Restaurant hier in Luzern.

Wer kocht bei euch zu Hause und was ist denn dein Lieblingsgericht?
Meine Frau und ich wechseln uns ab, sie kocht aber viel besser als ich (schmunzelt). Ich liebe das Sodhi Curry aus meiner Heimat, mit Kokosnussmilch, mit Gemüse oder Poulet, am liebsten aber mit Lamm zubereitet.

Klingt lecker. Würdest du uns mal ein solches Curry zubereiten?
Auf jeden Fall (lacht) aber nicht zu scharf für euch, oder?

Bescheiden, zuverlässig und hilfsbereit, vieles an Thas’ Geschichte hat mich beeindruckt. Am meisten aber sein Lachen und sein Humor, denn wer ihn trifft braucht keinen Duden, um den Begriff «putzmunter» zu verstehen.

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