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Rettich – Antibiotikum der Bauern

«Das süsse Zeug ohne Saft und Kraft! Es hat mir all mein Gedärm erschlafft. Es roch, ich will des Henkers sein, wie lauter welke Rosen und Kamilleblümelein. Mir ward ganz übel, mauserig, dumm, lief in den Garten hinterm Haus, zog einen herzhaften Rettich aus. Frass ihn auch auf bis auf den Schwanz. Da ward ich wieder frisch und genesen ganz.»

Der Rettich vermochte schon Dichter und Denker wie Eduard Mörike begeistern, und das zu Recht. Sein Name ist eine Ableitung von «Radix», dem lateinischen Wort für Wurzel, und seine Geschichte reicht bis in die Antike. Zudem gehört diese herbstliche Knolle aus gesundheitlicher Sicht zu den wertvollsten Gemüsen überhaupt, deckt sie doch den täglichen Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen und stärkt das Immunsystem. Das Kreuzblütengewächs gibt es in verschiedensten

Rettich

Formen und Farben. Die hierzulande bekannteste Sorte ist der weisse, längliche Rettich sowie seine kleine Schwester, das Radieschen. Allen Sorten gemeinsam ist eine gewisse Schärfe, diese kommt vom Senföl, welches im Rettich enthalten ist.

Diese herbstliche Knolle deckt den täglichen Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen.

Doch warum ist diese gesunde Knolle das «Biergartengemüse» schlechthin? Warum darf es, wunderschön spiralförmig aufgeschnitten und gesalzen, auf keinem Oktoberfest fehlen? Nun, hier sind wir wieder bei Eduard Mörike: der Rettich ist nämlich auch verdauungsfördernd und entwässernd. Dadurch schafft er Platz für eine weitere Mass Bier, diesem «süssen Zeug ohne Saft und Kraft»!

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